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Medizinisches Cannabis & ECS

Chemistry Class

Medizinisches Cannabis Forschung

Das weitverbreitete Vorurteil, dass "Cannabis noch nicht ausreichend erforscht wurde", ist widerlegt. Es ist eines der am intensivsten untersuchten Forschungsthemen weltweit, nicht nur durch Selbstversuche im Namen der Wissenschaft, sondern auch durch Untersuchungen von Universitäten, Pharmaunternehmen und Regierungen.

Derzeit gibt es eine breite Palette von Forschungsarbeiten zu Cannabis und seinen Bestandteilen wie THC und CBD. Ein wichtiger Schwerpunkt der Forschung ist die Untersuchung der therapeutischen Wirkungen von Medizinischem Cannabis und seiner Bestandteile bei der Behandlung von verschiedenen Erkrankungen wie Epilepsie, Schmerzen, Krebs, Angstzuständen, Entzündungen und neurodegenerativen Erkrankungen.

 

Darüber hinaus wird auch die Sicherheit von Medizinischem Cannabis und seiner Bestandteile erforscht, einschließlich der langfristigen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit sowie der Auswirkungen auf das Fahren und die Arbeitssicherheit. Es gibt auch eine wachsende Anzahl von Studien, die sich auf die Rolle des Endo Cannabinoid Systems im Körper und seine Bedeutung für die Gesundheit und Krankheit untersuchen.

Am 2. Dezember 2022 hat Präsident Biden das "Marijuana and Cannabidiol Research Expansion Act" unterzeichnet, was die erste rechtsverbindliche Regelung für die Cannabis-Reform darstellt und Medizinische Cannabis Forschung legalisiert.

Cannabis Forschung

Endo Cannabinoid System

Das Endo Cannabinoid System (ECS) ist ein komplexes System im menschlichen Körper, dass für die Regulierung verschiedener biologischer Prozesse verantwortlich ist.

Endo Cannabinoid System
ECS

Es besteht aus Cannabinoide Rezeptoren, Endo Cannabinoiden und Enzymen, die für die Synthese und den Abbau von Endo Cannabinoiden verantwortlich sind. Das Endo Cannabinoid System spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Schmerzen, Appetit, Stimmung, Schlaf und Immunfunktionen. Es wird auch mit verschiedenen Erkrankungen wie Angstzuständen, Depressionen, chronischen Schmerzen und Entzündungen in Verbindung gebracht.

Es wurde in den 1990er Jahren von Forschern entdeckt, die auf der Suche nach den Wirkungsmechanismen von Cannabis waren. Die wichtigsten Forscher in diesem Bereich waren der israelische Biochemiker Raphael Mechoulam und sein Team, zu dem auch der Tscheche Dr. Lumir Hanus, Italiener Vincenzo Di Marzo und Deutsche Beat Lutz gehörten.

Die Aktivierung des Endo Cannabinoid Systems durch die Verwendung von THC und CBD oder anderen Cannabinoiden kann Auswirkungen auf das menschliche System haben und wird daher in der medizinischen Forschung extrem untersucht. Es gibt bereits einige Medikamente, die auf das Endo Cannabinoid System abzielen und zur Behandlung von Erkrankungen wie Epilepsie und Multiple Sklerose eingesetzt werden.

how the Endocannabinoid System works

Wie funktioniert das ECS?

Das Endo Cannabinoid System besteht aus verschiedenen Rezeptoren, Enzymen und Endo Cannabinoiden (endon griechisch aus dem inneren) die im gesamten Körper vorkommen. Die Endo Cannabinoide, die vom Körper selbst produziert werden, binden an die Cannabinoide Rezeptoren im Körper und lösen eine Reaktion aus.

Wie funktioniert ECS

Es gibt zwei Haupttypen von Cannabinoide Rezeptoren: CB1-Rezeptoren und CB2-Rezeptoren. Die CB1-Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im Gehirn und im zentralen Nervensystem, während die CB2-Rezeptoren hauptsächlich in den Immunzellen und im peripheren Nervensystem vorkommen.

 

Wenn Endo Cannabinoide an die Cannabinoide Rezeptoren binden, können sie verschiedene Reaktionen im Körper auslösen. Zum Beispiel können sie Schmerzen lindern, den Appetit regulieren, die Stimmung beeinflussen und Entzündungen reduzieren. Die Aktivierung des ECS kann ebenfalls durch die Verwendung von THC und CBD oder anderen Cannabinoiden erfolgen, da diese auch an die Cannabinoide Rezeptoren binden.

 

Das Endo Cannabinoid System reguliert das Equilibrium im Körper, indem es eine Rolle bei der Homöostase spielt, die dafür sorgt, dass der Körper in einem stabilen Zustand bleibt.

Cannabinoide Rezeptoren

Cannabinoide Rezeptoren sind Proteine, die in den Zellmembranen vorkommen und durch Cannabinoide aktiviert werden.

Cannabinoid Rezeptoren
Cannabis Rezeptoren

Es gibt zwei Haupttypen von Cannabinoide Rezeptoren, CB1 und CB2, die in verschiedenen Bereichen des Körpers vorkommen und verschiedene Wirkungen haben. Neben CB1 und CB2 wurden weitere Cannabinoide Rezeptoren entdeckt, darunter GPR18, GPR55 und TRPV1, die ebenfalls eine Rolle bei der Regulation verschiedener biologischer Prozesse im Körper spielen.

CB1-Rezeptoren kommen hauptsächlich im zentralen Nervensystem und im Gehirn vor. Sie sind besonders zahlreich in Regionen, die für Gedächtnis, Motorik, Schmerzempfindung und Appetitkontrolle wichtig sind. Die Aktivierung von CB1-Rezeptoren kann eine Vielzahl von Wirkungen haben, einschließlich einer verminderten Schmerzempfindung, einer erhöhten Stimmung und einer veränderten Wahrnehmung.

 

CB2-Rezeptoren kommen hauptsächlich im Immunsystem vor, einschließlich von Immunzellen wie Makrophagen und B-Zellen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation der Immunfunktionen und der Entzündungsreaktionen im Körper.

 

Cannabinoide wie THC, das in Medizinischem Cannabis vorkommt, binden an CB1-Rezeptoren und aktivieren sie, was zu den bekannten psychotropen Effekten von Cannabis führt. Andere Cannabinoide wie CBD binden nicht direkt an die Cannabinoide Rezeptoren, sondern beeinflussen sie auf indirekte Weise, indem sie die Wirkung von Endo Cannabinoiden verstärken oder hemmen, Entourage Effekt genannt.

 

Die Cannabinoide Rezeptoren sind ein wichtiger Bestandteil des Endo Cannabinoid Systems und spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation verschiedener biologischer Prozesse im Körper. Durch die Erforschung der Funktionen der Cannabinoide Rezeptoren und der Interaktionen mit Cannabinoiden können neue Therapien und Medikamente für eine Vielzahl von Erkrankungen entwickelt werden.

endogenous cannabinoid

Endo Cannabinoide

Endo Cannabinoide sind körpereigene Cannabinoide, die von den Zellen im Körper produziert werden.

Endo Cannabinoid

Sie binden an die Cannabinoide Rezeptoren CB1 und CB2 und beeinflussen so verschiedene biologische Prozesse im Körper. Die bekanntesten Endo Cannabinoide sind Anandamid und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG).

Anandamid wurde als erstes Endo Cannabinoide entdeckt und nach dem Sanskrit Ananda für "Glückseligkeit" benannt. Passend, denn es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Schmerzempfindung, Appetitkontrolle, Stimmung und Entzündungsreaktionen.

2-Arachidonylglycerol (2-AG)  wird als kurzfristiger Neurotransmitter bezeichnet, da es nur dann produziert wird, wenn es dringend benötigt wird.

 

Endo Cannabinoide werden auf Abruf produziert und haben eine kurzfristige Wirkung. Sie werden in der Regel schnell abgebaut, um eine übermäßige Stimulation der Cannabinoide Rezeptoren zu vermeiden.

 

Es gibt viele weitere Endo Cannabinoide wie Noladinether, Virodhamin und N-Arachidonoyldopamin (NADA), deren Funktionen im Körper noch nicht vollständig verstanden sind. Dr. Ethan Russo, Neurologe und renommierter Cannabis-Forscher, vermutet jedoch, dass niedrige Cannabinoide-Spiegel die Ursache für viele Krankheiten sein können, wie beispielsweise Fibromyalgie.

Cannabinoide

Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die von der Cannabis-Pflanze produziert werden

Cannabinoid
Cannabinoid

Die bekanntesten Cannabinoide sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). THC ist psychoaktiv und verursacht die Euphoria, während CBD nicht psychoaktiv ist und hauptsächlich für seine entzündungshemmenden, schmerzlindernden und beruhigenden Wirkungen bekannt ist.

 

Medizinisches Cannabis wird gezielt zur Behandlung schwerer Krankheiten eingesetzt, darunter: Krebs, Hemmung des Tumorwachstums, Linderung oder Verhinderung von Entzündungen und Übelkeit, positive Auswirkungen bei der Behandlung von Diabetes, posttraumatischer Belastungsstörung, Schizophrenie, rheumatoider Arthritis, Epilepsie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Psychosen und Angststörungen, Schmerzlinderung bei Muskelkrämpfen oder neuropathischen Schmerzen (Nervenschmerzen). Cannabinoide können auch synthetisch hergestellt werden.

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